Dorfkirche Gutengermendorf
Die Gutengermendorfer Dorfkirche ist eines der ältesten Gebäude des Löwenberger Landes. Sie entstammt aus der Gründungszeit des 1,5 km langen Straßenangerdorfes, das im Zuge der Ostbesiedlung im 13. Jahrhundert entstand.
Der für eine Dorfkirche ungewöhnlich monumentale Bau wurde um 1250 im gotischen Stil errichtet und mit gespaltenen und sorgfältig behauenen Feldsteinen ausgeführt.
Die vermutlich dänischen Baumeister hatten Großes im Sinn und planten für zukünftige Generationen. Die beiden Schachbrettsteine am Turm, die der Sage nach den Teufel bannen sollen, wurden ebenfalls von dänischen Kirchenbauten dieser Zeit übernommen.
Das Gutengemendorfer Gotteshaus war auch Wehrkirche und diente den Dorfbewohnern bei Gefahr als Zufluchtsort. Der weithin sichtbare Turm wurde als Beobachtungsposten sowie zu Verteidigungszwecken gegen Angreifer genutzt. Im Inneren der Kirche befindet sich eine wertvolle barocke Kanzel im Knorpelstil und das Patronats-Gestühl des Lehnschulzen Martin Schwartz von 1693. In die Chorwand eingelassen ist ein mittelalterliches Sakramentshäuschen mit eisernen Beschlägen. Restauriert und zurückgekehrt sind der Gnadenstuhl und die Golgathagruppe im Schiff.
Die drei Kirchenglocken sind aus Stahl und stammen aus den 1920er Jahren. Eine Glocke trägt den Namen des mutigen Pfarrers Theodor Hunsche, der den Nazis die Stirn bot. Er trat entschieden gegen die Deutschen Christen bei Gemeindekirchenratswahlen auf und sympathisierte offen für die Bekennende Kirche und den inhaftierten Pfarrer Martin Niemöller. Hunsche war 20 Jahre Dorfpfarrer.
1945 wurden die Kirchturmspitze und die Uhr zerbombt. Schäden durch Bombensplitter sind heute noch an der Nordwand des Schiffes sichtbar.
Seit Mai 2023 hat die Kirche wieder eine Turmuhr, die aus Spenden entstanden ist.
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Die Kirche ist im Frühling und Sommer ganztägig geöffnet.