Die Totenglocke
Es ist früh am Morgen, 8 Uhr. Die Kirchenglocken läuten. Aber warum? Es ist ein Moment der Stille, des Innehaltens. Die Totenglocke verkündet, dass ein Mensch aus unserer Mitte verstorben ist. Dieser jahrhundertealte Brauch ist tief in unserer und in vielen Gemeinden verwurzelt und ruft dazu auf, für einen Augenblick innezuhalten, sich zu besinnen und an den Verstorbenen zu denken.
Eine Geste des Abschieds
Das Läuten der Totenglocke geschieht meist am Tag nach dem Sterbetag um 8 Uhr morgens, am Vormittag oder auch gegen Mittag nachdem die Todesnachricht dem Pfarr- oder Gemeindebüro gemeldet wurde. Die Glocke erklingt beispielsweise drei Mal für je drei Minuten mit einer Minute Stille dazwischen – ein stilles, aber kraftvolles Zeichen. Es lädt uns ein, den Verstorbenen zu ehren, ein kurzes Gebet zu sprechen oder einen guten Gedanken zu schenken.
Ein Brauch mit Geschichte und Bedeutung
Traditionell wird für das Totengeläut eine besondere Glocke genutzt. In evangelischen Kirchen ist es häufig die größte Glocke, während in katholischen Gemeinden oft eine der kleineren Glocken erklingt. Diese sogenannte Schiedglocke (oder Sterbeglocke) bittet die Gemeinde, für den Verstorbenen und seine Angehörigen zu beten. Die Zeiten und die Dauer des Läutens werden in der Läuteordnung der Gemeinde festgelegt und können dabei unterschiedlich sein.
Möchten Sie das Totengeläut nutzen?
Wenn Sie für ein verstorbenes Gemeindemitglied das Totengeläut wünschen, wenden Sie sich bitte an das jeweilige Gemeindebüro oder sprechen Sie Mitglieder des Gemeindekirchenrats direkt an. Gemeinsam möchten wir diese Tradition als Zeichen der Verbundenheit und des Respekts weitertragen.